Afrika Eins, Zwei, Drei

Afrika - weißer Fleck, schwarzer Kontinent, terra
incognita, dritte Welt? Über E-Musik aus Afrika, noch
dazu über Werke ausgerechnet derjenigen Musikgattung,
die den Wissenden als abendländische Kunstgattung par
excellence gilt, ist hierzulande so gut wie nichts
bekannt.
Das Freiburger Streichquartett »Aventure«, das
seinem Namen mit dem Programm des 336. DACAPO-Konzert Ehre
machte, sorgte ansatzweise für Abhilfe: Im Juni 1995
erklang im Lichthof des Übersee-Museums mehr als eine
gute Stunde unbekannter afrikanischer Quartettliteratur.
Dieses Konzert war Teil der Afrika-Trilogie, die Pianist
Armin Fuchs fortsetzte, ergänzt durch einen
informativen Vortrag von Klaus Hinrich Stahmer. Stahmer
hatte noch weit mehr unbekannte E-Musik aus Afrika
»aufgestöbert« und in seinem Würzburger
Afrika-Festival präsentiert. Überraschendes trat
zutage, wie z. B. die Tatsache, daß offenbar das gute,
alte Klavier dasjenige Instrument ist, für das
afrikanische Komponisten heutzutage bevorzugt komponieren!
In den DACAPO-Konzerten »Afrika Eins« und
»Afrika Zwei« konnten Werke des Uganders Lawrence
Justinian K.S. Tamasuza, des Nubiers Hamza el Din, des
Südafrikaners Kevin Volans, von Akin Euba und Joshua
Uzoigwe aus Nigeria, Michael Blake aus Kapstadt, der
Ghanesen Ato Turkson, Kenneth Kafui und Gyimah Labi sowie
des Kenianers Tim Kamau Njoora aufgeführt werden (vgl.
Archiv am Buchende). »Afrika Drei« bot hingegen
traditionelle Trommel- und Tanzmusik aus dem Senegal. Es
spielte das Ensemble des Tänzers Ibou Diao.
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