Japan


Japanische Musik und Künstlerinnen und Künstler aus Japan sind regelmäßig bei DACAPO vertreten. 1992 konnte zum ersten Male in Form eines kleinen Festivals sowohl traditionelle, als auch zeitgenössische japanische Musik präsentiert werden. Vorträge über die Musik Japans in Tradition und Moderne sowie zeitgenössische japanische Kunst ergänzten die Veranstaltungsreihe und ermöglichten die Vertiefung der Eindrücke.

Die Japan-Tage wiesen eine Reihe interessanter musikalischer Facetten auf, die in dieser Kombination zum ersten Mal in Bremen zu hören waren. Mit Junko Ueda (Satsuma-Biwa und Shomyo-Gesang) und Yoshikazu Iwamoto (Shakuhachi) konnten für den Bereich der traditionellen Musik hervorragende Interpreten engagiert werden. Der Blockflötist Tosiya Suzuki überzeugte in einem erstklassigen Solobeitrag mit zeitgenössischer Musik von Maki Ishii und anderen. In ihrem ersten Solokonzert in Europa demonstrierte die Koto-Spielerin Kazue Sawai in höchst beeindruckender Weise den Weg ihres auf eine 3000jährige Geschichte zurückblickenden Instrumentes in die Klangwelten zeitgenössischer Komposition und Improvisation. Mit dem Koto-Ensemble dieser hervorragenden Musikerin konnte im folgenden Jahr die erste DACAPO-CD auf dem neuen Label, die »d'c 1 - Kazue Sawai Koto Ensemble« produziert werden, auf der sich neben einer Ensemble-Version von John Cages berühmten Stück 4'33 auch eines der schönsten Stücke altjapanischer Solomusik befindet, das Midare von Kengyo Yatsuhashi.

Robert Aitken (Flöte), Mircea Ardeleanu (Percussion) und Reinbert Evers (Gitarre) stellten in einem Portraitkonzert Werke von Toru Takemitsu vor und Pianistin Aki Takase, die 1994 mit ihrem japanischen Allstar-Septett ins Übersee-Museum kam, legte mit dem Kontrabassisten Nobuyoshi Ino ein hochenergetisches Duo aufs Parkett. Auch Masakazu Nishimines Bremer Percussion Ensemble lieferte einen faszinierenden Schalgzeugabend bei DACAPO ab.

Eine ganz außerordentliche Pianistin ist Tomoko Mukaiyama, die es mit verschiedenen Programmen immer wieder verstand, nachhaltigen Eindruck bei ihrem Publikum zu hinterlassen, zuletzt beim 349. DACAPO-Konzert im November 1995 im Übersee-Museum. An diesem Abend hatte die Pianistin und Sängerin einen besonderen Akzent auf Performance-Elemente gelegt und u. a. Werke mit szenischen Anteilen von Meredith Monk, Vanessa Lann, Frederic Rzewski und Louis Andriessen präsentiert.